Von wegen! Für einen internationalen Automobilriesen entwickelt fine Expression eine kundenindividuelle Übersetzungs-App und revolutioniert damit langjährige, ressourcenintensive Übersetzungsworkflows!
Ein Rückblick:
Einmal im Monat erhielten unsere muttersprachlichen Übersetzer:innen eine Einladung in das Forschungs- und Entwicklungszentrum des Autobauers. Die Aufgabe: Beschriftungstexte, sogenannte Labels, für Navigationssysteme in 19 Sprachen zu validieren und zu übertragen. Zum Teil wurden dabei mehrere hundert Labels händisch in einer komplexen Excel-Tabelle übersetzt und validiert. Im Anschluss wurden die fertigen Beschriftungstexte von den Kolleg:innen im Testlabor in das Navigationssystem eingespielt, auf ihre Pixel-Länge überprüft und das Feedback per Excel wieder um die Welt geschickt – zur Korrektur durch unsere muttersprachlichen Übersetzer:innen. Die Folge: zahlreiche Schleifen, ein Tabellen-Monster und ineffiziente Workflows.

Bastian Graff, CTO von fine Expression erinnert sich: „19 Sprachen, insgesamt tausende von Labels und ein internationales Projektteam – für uns ein sehr spannendes, aber auch herausforderndes Projekt. Mit unserem Ansprechpartner, einem sehr technikaffinen Mitarbeiter des Entwicklungszentrums, sind wir dann schließlich in die Ideenfindung gegangen. Wie lassen sich die Prozesse effizienter gestalten und Anforderungen direkt im ersten Übersetzungsschritt abbilden? Eine erste Excel-basierte Lösung auf Grundlage von Visual Basic überprüfte zwar direkt die Pixel-Länge der Übersetzungen, stellte jedoch weltweit Nutzer vor Installations-, Kompatibilitäts- und Betriebsprobleme. Es war an der Zeit für eine andere Lösung.“
Eine App musste her!
Zusammen mit dem Kunden entwickelten das IT-Team von fine Expression eine webbasierte Ruby on Rails-Lösung. Die Nutzer- und Projektverwaltung sowie der Upload der Beschriftungstexte können seitdem direkt im Browser am PC oder mit dem Smartphone erfolgen – auch per Excel-Tabelle. Nach einer kurzen Sprachzuweisung erhalten die muttersprachlichen Übersetzer:innen im Team eine automatisierte Benachrichtigung und eine persönliche Aufgabenliste.
Damit nicht genug: Die App ist ebenfalls an das Translation Memory des Corporate Language Portals von fine Expression, also das unternehmenseigene Wörterbuch des internationalen Autobauers gekoppelt. Alle Übersetzungen und Korrekturen werden damit direkt im Translation Memory gespeichert. Ist ein Beschriftungstext also bereits einmal in diesem oder einem anderen Übersetzungsprojekt des Kunden bearbeitet worden, wird automatisch eine Vorübersetzung angezeigt, die validiert oder korrigiert werden kann – natürlich unter Berücksichtigung der Pixel-Länge und weiterer Attribute. Da alle Übersetzungsdaten online gespeichert werden, kann jedes Mitglied des internationalen Projektteams direkt darauf zugreifen – jederzeit und von überall.
Für die Einspeisung in die Navigationstestung werden die in 19 Sprachen übersetzten Beschriftungstexte einfach wieder als Excel-Dateien exportiert. Innovativ, praktisch, gut! Und das Ergebnis? Bis zu 93 Prozent mehr Label-Übersetzungen in der gleichen Zeit. Einfach app-solut fantastisch!

Projektleitung Bastian Graff
Chief Technical Officer
Branche: Automobil, IT
Sprachen: Arabisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Koreanisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Schwedisch, Slowakisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch.